Mittwoch, 28. August 2013

Nr. 9 Artania Mai 11 Premierenreise Nordsee 3N.

Anreise:
Fahrt am 27. bis nach Hannover; Deutschland ist wunderschön im Mai!
Wir übernachteten im Queens Hotel am Tiergarten, in ebay ersteigert für 49,- inkl. reichhaltigem Frühstück, das wirklich erstklassig war, es gibt einfach ALLES, da kommt kaum ein Schiff mit! Abends haben wir noch Hannover im Regen besichtigt, wir haben hier mal gewohnt.

Sa, 28.5.11
Weiterfahrt nach Hamburg, wo wir um 12 ankamen.
Zuerst mussten wir noch schnell die Hanseatic fotografieren, die grade vorbei fuhr in Richtung Dock. Sah etwas dreckig, verbeult und rostig aus.
Dann wurde uns schon vor der provisorischen Halle aus Containern mit Blechdach der Koffer abgenommen. Nach und nach sah man viele bekannte Gesichter, manche einseitig bekannt durchs TV, andere von der Nordlandreise, wie z.B. Familie Gruschka.
Drinnen war Programm, Shanties und Tänze mit den Finkenwarder Speeldeel, die gab’s schon, als ich Kind war. Natürlich in anderer Besetzung.
Sie führten zwei Mal ihr Programm auf, beim zweiten Mal war man kurz vor dem Boarding, es sollte ja um 13 Uhr los gehen und es stand schon eine Menge Leute bereit, um am Sekt vorbei einzuchecken. Dann begann um 13:30 Uhr das Chaos. Wir standen ziemlich mitten drin, weil wir schon länger da waren. Es gab keine geführten Reihen, sondern alle drückten sich auf den ca. 3 m breiten Eingang zu. Gelegentlich ließen sie von rechts ein paar Leute rein, dann öffneten sie mal wieder die Mitte – also, es war so was, wo man sich vorstellen kann, wie eine Panik abläuft. Alle waren gut gelaunt und gespannt und nett zueinander, aber zu Beginn der Stunde in der engen Masse war mir schon mal etwas komisch. Im Laufe der Wartezeit legte sich das; wenn ich umgefallen wäre, wäre ich nicht weit gefallen, das wäre gar nicht möglich gewesen. Raus gehen, zurück und weit hinten anstellen, am besten erst nach halb 4? Das war auch keine gute Idee, denn nach vorne war die Masse weniger als nach hinten. Einer Frau wurde es schlecht, die war nach vorne dann schnell drin. (Reaktion der Umstehenden: Am besten wird’s uns allen schlecht! Man nimmt es mit Humor.) Als wir in der Nähe des Bandes angekommen waren, war es auszuhalten, da gab es wieder Luft von vorne. Da hätte ich auch noch länger warten können (aber nicht wollen).
Es gab rechts und links 5 Schalter, rechts für die Gold und Silber Gäste, links für das normale Volk, aber es wurde sicher auch gemischt.
Als wir durch die Sperre waren, standen wir zuerst an einem Schalter mit 7 Leuten vor uns. Als wir merkten, dass es nebenan rückt und nur noch 2 vor uns waren, wechselten wir, während die 7 am anderen Schalter immer noch standen, weil wieder was nicht funktionierte.
Wo lag das Problem? Ganz einfach: sie hatten irgendeinen switch, einen Schalter nicht umgelegt, das WLan funktionierte nicht; gelegentlich mussten Druckpatronen ausgewechselt werden, z.B. bei uns, manchmal gab es andere Gründe für Verzögerung. Während der Wartezeit konnten wir mit Frau Gruschka erzählen, die uns erkannte; Maxi ist toll gewachsen (natürlich!). Die Hochrechnung, wie lange es dauert, bis alle an Bord sein werden, reichten von 20 Stunden bei einer Geschwindigkeit von 10 Minuten pro Passagier bis zu positiven 10 Stunden für alle, wenn sie die Geschwindigkeit verdoppeln. Irgendwie schafften sie es aber, bis zum Abfahren alle drin zu haben, vielleicht ohne Bordausweis, der später nachgedruckt wurde(?). An der Rezeption standen nach Abfahrt mehrere von den Kameras rum.
Hinterher wurde mal gesagt, dass eigentlich solche Laufstraßen aufgebaut werden sollten, das wurde einfach vergessen. War nicht die Schuld von Phoenix.

Wir waren jedenfalls glücklich um 14:45 Uhr drin. Einschiffungsfoto, das haben wir am Ende gekauft, nur 5,50 €.
Dann drehten wir die erste Runde auf dem Schiff und fingen vorne an. Dort war Baustelle. Die Treppen müssen noch gemacht werden. Es war alles dreckig und die obersten Stufen hatten gefährliche Stolperkanten. Wenn da was passieren würde, o weh!
Irgendwie fanden wir den Weg nach hinten, dort lag Werkzeug, Besen, es standen Farbeimer rum, es war noch Sand auf dem Holzboden, aber drinnen gab es den ersten Kaffee.
Auf den Barkarten, die wir entdeckten, standen keine Preise, die uns ja doch mal interessiert hätten.
Noch vor dem Abendessen, als alle Passagiere an Bord waren, kam die Durchsage, dass wir aufgrund der Baustelle und der Unannehmlichkeiten, weil es noch nicht fertig ist, während der ganzen Reise die Getränke frei haben werden. Das hob die Stimmung bei vielen Passagieren sehr.

Wetter: grau. Um 16:15 fand die Tauffeier statt, die wir von oben gut beobachten konnten, mit Kapelle, leichtbekleideten Matrosenmädchen als Zierde (die haben mir leid getan, es war kalt!), Chefs von Phoenix und anderen wichtigen Leuten. Klein aber fein, mit kleinem Feuerwerk und vielen türkisfarbenen Luftballons.

Zum ersten Mal sind wir von Hamburg abgefahren. Schöne Aussichten nach draußen, so ähnlich muss eine Flusskreuzfahrt sein. Nach dem Abendessen sind wir so durchs Schiff gestromert und bei Harrys hängen geblieben, bis wir müde wurden.

Abfahrt HH

Sonntag, 29.5.11
Als ich wach werde, klingt es, als ob jemand an einer Heizung arbeitet. Vermutlich war das draußen, vielleicht schrubbt jemand Geländer. Nebenan hört man die Leute erzählen (ohne es zu verstehen), die Kabinen sind nicht so sehr schalldicht.
Vor 7 mal eine Runde gedreht, das Schiff ist noch ruhig, kaum einer unterwegs, nur ein paar Frühe, wie ich auf der Suche nach Kaffee. Als wir um halb 9 zum Frühstück ins Lido sind, war dort viel Platz. Ob die Masse in die Restaurants geht?
Für 9 Uhr ist die Rettungsübung angekündigt, dann wird sie von 9 auf 9:15 verschoben und genau beschrieben. Draußen regnet es und das Schiff bewegt sich sogar leicht. Um 9:30 Uhr beginnt dann die Rettungsübung, wir müssen mit unseren Westen, die im Kleiderschrank oben deponiert sind, in die Atlantik-Lounge; Nr. der Gruppe bzw. des Rettungsboots steht auf der Weste. Alle Namen, bei anderen Gruppen die Kabinennummern, werden abgefragt, dass auch keiner untergeht. Dann müssten wir normalerweise im Gänsemarsch mit Hand auf der Schulter des Vordermanns zum Rettungsboot laufen, aber das erspart uns der Kapitän, weil draußen so viel Wind ist. Wir wohnen genau unter Rettungsboot Nr. 3 rechts, müssten aber in das Boot Nr. 4 links. Das ist mir unlogisch.
Nach der Rettungsübung ist das Treffen von einem anderen Forum, bei dem sogar die Sonne vorbeischaut, aber nach der Sonne wurde es stürmischer. Der Wind kam genau von vorne, es schaukelt kaum. Das Treffen löst sich auf und geht in den bayerischen Frühschoppen über, weil das Frühstück ja schon so lange her ist...
Während wir da standen, entdeckten wir zwei Frauen, mit denen wir auf der Nordlandreise mit der Maxim oft erzählt haben. Phoenix hat fast nur Wiederholungstäter an Bord.
Das Schiff gerät in eine ordentliche Schieflage, wir laufen in der Kabine steil bergauf. Obwohl der Wind sehr heftig ist, schaukelt es kaum, die Stabis tun ihren Dienst, es liegt fast ruhig. Echt gut!
Heute ist es draußen schon sauberer als gestern. Kein Wunder, sie schaffen ja auch. Heute Morgen wurde ich von oben etwas gegossen, als ich die Treppen hinten hoch bin. Es war einer dabei, den Sand vom Lidodeck abzuspritzen. Das Schiff wird schöner.
Eigentlich rechneten wir um 11 mit der Schleuse bei Ijmuiden. Um 13 Uhr kam die Durchsage, dass der Lotse kommt. Zu der Verspätung von gestern, wo sie 1 Std. gebraucht haben, um den Lotsen wieder von Bord zu kriegen (ich bin nicht sicher, ob ich das richtig verstanden habe), kam noch der Gegenwind, so dass wir „leicht“ verspätet erst von 13-14 Uhr an der Schleuse sein und erst gegen 17 Uhr in Amsterdam ankommen werden. Dafür werden wir dann bis zum nächsten Morgen um 11 in Ams bleiben, Rotterdam fällt aus, man will/muss ja am Dienstag pünktlich in Hamburg sein, damit die Abreisenden ihre Flieger und Züge kriegen. Der Wetterbericht sagte auch noch was von schlechtem Wetter für den nächsten Abend, das sich aber verzögerte.
Außerdem fallen alle Nachmittagsausflüge in Ams aus. Natürlich!!! Wir hatten ja einen gebucht! Was passiert, wenn wir einen Ausflug buchen? Er fällt aus! Jetzt zum 3. Mal.


Schleuse Ijmuiden.

Es war ein heftiger Wind und ziemlich frisch, als wir in die Schleuse fuhren. Wir wärmten uns dann mit Henry in der Pacific Lounge auf, ließen die Landschaft vorbeifahren, bis es Kuchen gab.
Um 16 Uhr erreichten wir Amsterdam, es war inzwischen richtig schön draußen. Zwei Schlepper mussten helfen, die Artania zu drehen, um 16:45 hatte sie angelegt.

Wir waren schon in den Startlöchern und verließen das Schiff, sobald es ging. Ein Spaziergang bis zum Bahnhof, dort fanden wir einen Grachtenfahrt-Anbieter und fuhren eine Stunde spazieren. Innen gab’s Erklärungen, außen gab’s schöne Fotos, aber beides zugleich ging nicht. Danach bummelten wir noch durch einige Gassen und liefen dann zum Schiff zurück. Viele kamen von dort und machten einen Abendbummel nach dem Essen. Deshalb war es in den Restaurants schön leer.

Amsterdam

Nach dem Abendessen drehten wir eine Runde und kamen eher zufällig (obwohl es dick im Programm stand) zur Show, es gab noch genug Plätze, und konnten es genießen. Internationale Hits mit Grant Newsome und der Showtruppe, bestehend aus drei Frauen und drei Männern, die alle toll singen können, und der Band dahinter. Qualitativ hochwertig, vom Stil her dem moderneren Schiff angepasst. Es waren bekannte Hits, wo der Fuß immer mitwippen musste. Die Choreos saßen noch nicht so, aber das wird spätestens bei der dritten Fahrt alles klappen, es kommt mit der Übung.
„Mireille Mathieu“ hätte ich mir auch angehört, sie kann prima singen, kennt man ja aus „Verrückt nach Meer“, aber in der Casablanca Lounge gefiel es mir nicht so gut, (im Gegensatz zu Jörg, der irgendwo geschrieben hat, dass es sein Lieblingsplatz ist - hier sieht man wieder, wie jeder einen anderen Geschmack hat und das Schiff hat für jeden was), außerdem wird auf einer Seite geraucht. Am Ende der Show kündigte Dennie an, dass die Phoenix Bar hinten auf Deck 4 möbliert ist und es ein neuer Lieblingsplatz werden könnte. Das guckten wir uns noch an, sieht gut aus, dann war es genug für heute.
Jeder hat heute ein Geschenk in der Kabine vorgefunden: Ein Glas-Klotz mit der Artania. Die kommt in den Schrank zur Maxim.

Montag, 30.5. immer noch Amsterdam
Rechts von mir schnarcht jemand! Der Witz daran ist, dass mein Mann links von mir liegt und rechts ist eine Wand. Aber dahinter! Schön regelmäßig.
Um 7 Uhr werfe ich den ersten Blick nach draußen und „Oh!“: Da schiebt sich die Costa Magica vorbei. Wo die wohl hin will? Sie dreht weiter hinten, da ist mehr Platz, kommt zurück und parkt vor uns ein. Alles ohne Schlepper. Es ist ganz ruhig, grau und vielleicht regnet es sogar. Daheim gibt es heute 30°.
Irgendwann kommt die Sonne durch. Zum Frühstück ist im Lido voll, hier gab es viel Übungsmöglichkeit für die Kaffeelieferanten und Tischabräumer. Nach dem Frühstück entdecken wir, dass man seit heute hinter dem Lido draußen sitzen kann! Aber da waren wir schon fertig. Und wieder erkannten wir jemand von der Maximreise.

Wir hatten noch eine gute Stunde Zeit, bis 10:30 sollten alle an Bord sein. Die Sonne stand so schön, dass es über die Brücke von der anderen Seite gute Fotos geben müsste. Gab es auch. Es war schön dort drüben. Ein paar Flussschiffe lagen auch da, überhaupt in Amsterdam sehr viele.




 Costa Magica Ams

Als wir abfahren, stehen wir oben links, mit Blick auf Brücke, Costa Magica und Amsterdam. Dann standen wir lange vorne, während wir durch Holland im Sonnenschein gefahren sind. Vorne lagen einige und sonnenbadeten, hinten konnte man auch wunderschön sitzen; feinstes Wetter für so eine Route.
Nach halb 1 gab es sogar eine Schlange am Buffet und Stress für die Kellner, um halb 2 waren wir schon an der Schleuse.

Schleuse zurück

Kaffeepause bei Kopernikus, Service läuft schleppend an, aber wenn’s läuft, dann kommt jede Minute einer, wenn man schon gar keinen Kaffee mehr will.
Überall ist noch der Baustaub auf den Geländern und an den Fenstern, Kopernikus noch nicht fertig. Stellenweise stinkt es fürchterlich nach Farbe, sie schaffen an verschiedenen Stellen. Hinten ist schon sehr schön mit den Möbeln.
Heute Abend heißt es Elegant, wir haben aber Gala dabei und sind overdressed mit dem Smoking und dem kleinen Schwarzen. Axel wird beim Theater von 2 Damen in rotem Kleid sehr lieb angelächelt, weil er so chic ist. Es stellt sich dann raus, dass das die beiden Sängerinnen von „Wind“ sind, die heute Abend die Show machen. Schlager sind nicht unbedingt unsere Favoriten, aber die Texte sind gar nicht schlecht, und dann bringen sie auch ein Abba-Medley, das passt für mich schon ein bisschen besser; am Ende beim Artania-Blues liegen wir fast neben den Stühlen – er hat’s voll getroffen. Später durften sie das Ganze noch ein zweites Mal bringen, Saunatemperaturen garantiert.

Dienstag, 31.5.11
Wir haben schönes Wetter! Cuxhaven habe ich leider verpasst. Aber was sonst vorbeifährt, ist schön oder interessant, je nachdem, was es ist.
Nach dem Frühstück gehen wir um 8:15 endlich unseren Koffer packen. Wir hätten ihn bis 2 Uhr rausstellen können, aber man kann ihn auch behalten und selbst raus tragen. Das haben ziemlich viele Leute gemacht. So ist man unabhängig und braucht nicht auf das Gepäck und Aufruf zu warten.
Es ist nochmals eine schöne, sonnige Fahrt die Elbe rauf.

zurück in HH
Schon von weitem haben wir Jens und Manu erkannt, sie uns auch, das macht Spaß, sich so zuzuwinken; als wir draußen waren gab es noch einen kleinen Austausch, weil sie uns auf dem Schiff ablösen. Um 10:30 haben wir festgemacht, um 11 konnten wir raus (ohne den Bordausweis vorzeigen zu müssen), um 12 sind wir von Hamburg weggefahren, um 18 Uhr waren wir zuhause.

Für uns war es eine schöne, interessante Fahrt, hat uns gut gefallen. Aber möglicherweise hat die Fahrt bei einigen Verantwortlichen zu vermehrten grauen Haaren geführt. Nicht nur die Baustelle, die Wasserversorgung, auch die Routenänderung wegen Sturm, EHEC, wegen dem man den Speiseplan ändern muss, nicht funktionierende Computer uva.
Aber die zweite Fahrt zeigte ja, dass es schon mindestens 100% besser geworden ist.