Mittwoch, 28. August 2013

Nr. 5 Vision ots Juli 2009 Ostsee 4N + Stockholm ausgiebig

Der Elch darf nicht mehr mit. Er war bisher sein ganzes Leben lang bei jeder Reise dabei, sogar fast bis zum Nordkap, aber ausgerechnet nach Schweden darf er nicht mit – schade. Unser Fräulein ist so gut wie erwachsen!

Wir sind bereits am 21.07.09 von Köln/Bonn nach Stockholm geflogen, dieses Mal zum ersten Mal mit Germanwings. Ryanair hätte einen ziemlich urlaubszerstörend-frühen Rückflug gehabt, damit waren die aus dem Rennen. Der Flieger war sehr eng.
Im Flughafen Arlanda gibt es eine unheimlich lange Rolltreppe zum Expresszug in die Innenstadt. In der City geht’s weiter mit der „Tunnelbana“ bis Gärdet und 10 Min. zu Fuß bis zum Silja-Terminal. Das Hotel Scandic Ariadne liegt direkt daneben. Wir bekamen ein Zimmer im 14. Stock , allerdings nach hinten, aber wir hatten zwei Schiffe unter uns vorm Fenster wenn sie geparkt hatten.

Sonntag, 22.7.09 Stockholm
Am nächsten Morgen warf ich so gegen 9 Uhr neugierige Blicke im Flur in die andere Richtung und musste sofort Foto und Kamera holen. Volltreffer bei der Zeit. 1x Aufschrift Silja, 2x Tallink, Vision, Marco Polo. Die Fährschiffe fanden noch öfters ihren Platz im Foto... Frühstück fand mit Blick auf „mein“/unser Schiff statt.

Zwei Stationen mit dem Bus bis Frihamnen, dann ein Spaziergang an den Hallen entlang und vor der Tür wurden wir unsere Koffer schon los. A5-Zettel wegen Schweinegrippe, Online-CheckIn vorgezeigt, Entscheidung treffen, zu welcher der 12-20 Eincheck-Mädchen man geht, die mit schwedischen Flaggen ihre „Kunden“ herbeiwinken wollten – um 11:30 waren wir auf dem Schiff.

Ab 13 Uhr waren die Kabinen freigegeben. Wir waren auf Deck 3 außen, 3606.
Kabine ist schön geschnitten, sehr praktisch ist das kleine Sofa. Darauf sitzt man besser als auf dem Bett. Die Betten sind erstaunlich breit, auch die oberen (hier verglichen mit der Lirica). Durch die Rundung ist die Dusche gar nicht so klein. In dieser Kabine würde ich gerne mal 14 Tage Urlaub machen, nicht nur vier. Im Kleiderschrank sind keine Schubladen, und die anderen klemmen zum Teil. Macht aber nix, sie gehen ja auf. Für 4 Personen und längere Fahrt wäre der Stauraum jedenfalls zu wenig.
Die oberen Betten: Erstaunlich praktisch – sie konnte sich aussuchen, auf welcher Seite sie schlafen möchte, das andere wurde nicht nur an der Seite hochgeklappt, es wurde noch mal komplett nach oben geklappt und war praktisch in die Decke versenkt. Leiter wurde jeden Abend geliefert und war tagsüber weggeräumt, wie das Bett auch.



siehe Pfeil
Um 16 Uhr sind die beiden Handgepäckstücke da, aber der große Koffer fehlt immer noch. Um 16:30 soll Rettungsübung sein, danach auslaufen. Unser Stewart Fernando kommt und stellt sich per Handschlag vor, fragt nach den Koffern und weist uns darauf hin, dass man auf Deck 1 NACH der Übung nachsehen soll. Sie hatten genau bei uns eine neue Bestimmung und zum ersten Mal angewendet, was für einige (viele) Leute zum unfreiwilligen Schlangestehen führte. Aber zuerst waren wir noch ahnungslos und die Rettungsübung fand statt. Zugleich lief die Marco Polo im schönsten Sonnenlicht aus, sah so chic aus!, ein richtiges Schiff, aber Foto war nicht möglich, wir waren in der hintersten Reihe eingequetscht. Dann Koffer gesucht: Da wir früh waren und als 6. in der Schlange für 4 Decks, war der Koffer kurz nach 5 auf der Kabine – es war das Taschenmesser, was konfisziert wurde und am Ende nach dem Ausschiffen wieder abgeholt werden konnte. Andere mussten 2 kleine Nagelscheren abgeben... Habe ich einen 6. Sinn? Meine Nagelschere = wichtiges Werkzeug ist immer in der Handtasche, außer im Flieger. Ich hatte sie beim Einstieg ins Schiff schon in den Rucksack getan. Der wurde durchleuchtet, aber es hat keinen interessiert. Hätte ich sie im Koffer gelassen, hätte ich sie abgeben dürfen. Das Ende vom Lied: Wir sahen nach 20 Uhr noch Leute mit Koffern den Gang entlang gehen.
Auslaufen: 1,5 Stunden reichen nicht! Tolles Wetter, 2 Schiffe vor uns, 2 entgegenkommende, die erste Begegnung mit meinem Liebling Galaxy, wir trafen uns nach der KF jeden Abend, tolle Bilder und fleißig gefilmt, wie die Schiffe hinter den Biegungen Versteck spielen.

 
Wir hatten uns für Essen um 18:30 entschieden (wir waren ursprünglich in 18 Uhr Sitzung, aber wenn man in Schweden um 17 Uhr ausläuft, muss man lange gucken, das war der Hauptgrund für den Wechsel in my time dining, danke für den Tipp!) Und es war für mich noch zu früh. Aber wir bekamen einen Vierertisch hinten links mit beautiful view auf die vorbeiziehende Landschaft. Super, besser ging es nicht! Mit gaaanz netter Kellnerin (soweit man da überhaupt Unterschiede feststellen kann). Schade ist, wenn man mitten drin sitzen muss und nix sieht.

Das Seapass-Kärtchen wurde verschiedentlich bearbeitet. Kind hatte sowieso 2 Löcher drin und einen schöneren Hintergrund. Dann kam ein Aufkleber für My time dining drauf. Ein Cola-Aufkleber für die Soda-Package. Und am nächsten Tag wurde noch ein Stern ausgestanzt für die Kletterwand, nachdem ich 25 Passagen auf einem Formular unterzeichnet hatte. Amerikaner klagen ja gerne wegen allem, da muss man sich absichern. Aber danach durfte sie alleine kommen, weil sie ja schon 14 ist.
Das Getränke Paket war sehr sinnvoll. Man kann fast überall Cola/Fanta usw. holen. Blöd für die Kellner, die ja was verkaufen wollen. Beim Abendessen wurden erst mal Wasserflaschen, die man zahlen muss, angeboten. Aber ich habe nach der Wasserkanne gefragt, die wir von der Galaxy kannten, was nichts extra kostet. Ein Bier durften sie ja dann auch noch bringen.
Es sind 2230 Passagiere an Bord, Verteilung 60 % Schweden, 18% Norweger, 2-3 % Dänen, so dass man über 80 % Skandinavier nennen kann. Finnen sind vermutlich auch ein paar da; ca. 13% Englische, und nur verschwindend gering Deutschsprachige. Wir haben auch nur wenige wahrgenommen.
Aaaber: die Schweden können auch hervorragend Liegen reservieren! Mit Handtuch und schwedischer Zeitung, von 12 Stück waren 2 belegt und der Rest reserviert. Und keiner ging rum um sie abzuräumen. Sag bloß keiner mehr, die Deutschen wären hierbei Weltmeister! Ansonsten sind die Schweden eine nette Reisebegleitung und angenehme Mitmenschen. Ständig mussten wir sie aufklären – wir sind von allen Seiten auf Schwedisch angesprochen worden und haben nichts verstanden - äußerlich passten wir dazu.

Unser Teenie war voll bereit und gewillt, die Teens-Veranstaltungen wahrzunehmen und ging hin – aber es war keiner da. Sie versuchte es ein zweites Mal zur angekündigten Zeit am richtigen Ort – zwei kleine Jungs - kein Erfolg. Dann war sie gelangweilt und hat sich selbst beschäftigt. Bei vier Tagen nicht unbedingt ein größeres Problem, zur Not gibt’s noch den Fernseher...
Wir entdeckten noch den schönsten Platz IM Schiff – aber wir können ihn nicht nutzen. Er stinkt! Man roch es schon im Treppenhaus. Man darf in der Viking Crown Lounge in einer Hälfte rauchen, aber Qualm macht nicht in der Mitte halt und bleibt hartnäckig.
Was mich zuerst ziemlich störte waren die Scheiben ganz vorne. Dadurch kann man doch nicht filmen. Drübergucken konnte ich ja wenigstens, an der Seite waren sie niedriger, das war angenehmer. Allerdings habe ich die Scheiben am Seetag auch genossen, sie waren zweckmäßig und haben den Wind gut abgeleitet.
Die Show am ersten Abend: Boogie Wonderland, nicht so unser Geschmack, langweilig, aber gut gemacht und mit viel Einsatz, 4 Tänzer, 4 Tänzerinnen, je 2 Sänger und -innen. Mit live Band.

Do, 23.7.09 Tallin
Beim Einlaufen in Tallin saßen wir im vollen Buffet Restaurant gleich am Anfang gemütlich am Fenster, während wir neben der Aida Luna einparkten. Um 9:30 Uhr mussten wir im Theater antreten für den geführten Stadtrundgang von 2 Stunden Dauer, der zuerst (ab 10 Uhr) mit dem Bus bis zur Oberstadt führte und von da aus zu Fuß langsam runter. Unser Guide war ein netter junger Mann mit hervorragendem Englisch. Er erklärte es dadurch, dass es auch in Estland keine Synchronisierungen gibt, sondern im TV die Filme im Original, also meistens in Englisch mit Untertiteln laufen, da lernt man gut und schnell. In Schweden wurde uns das gleiche gesagt, die sind auch alle in Englisch sehr fit!

Estland – so groß wie Belgien, gesamt 1.3 Mio Einwohner, davon 400 000 in Tallin. Schönes altes Städtchen mit viel Kopfsteinpflaster.
Eigentlich war es zu voll in Tallin. Es waren noch die Luna und die Delphin Voyager da, also alles Deutsche, viel zu viele... Die Aida-Leute waren mit Fahrrädern oder mit Segways unterwegs. Nachmittags konnten wir Testfahrten auf dem Oberdeck beobachten. Es regte sich bei meinen Leuten das „Will-auch-mal“, aber dafür waren wir auf dem falschen Schiff.

Wetter: einfach schön. (wie in Rhodos am 20.11., es roch bloß anders), 20°, steigende Tendenz. Nachmittags lagen viele im Badeoutfit am Pool. Wir sind noch mal kurz raus zu den Buden und zum Fotos machen. Fährschiffe lagen da auch wieder mindestens drei. Eine sogar in grün/bunt....




Kind klettert zwei Runden.
Für heute haben wir uns um 19:30 Uhr zum Abendessen angemeldet. Da ist eine Schlange, 10 Minuten warten. Na ja, verhungern tut auf dem Schiff keiner..., dann sitzen wir mit drei Schweden am Tisch und erfahren, dass Schweden auch am Schulsystem spart. Es war übrigens Gala, aber nicht so extrem wie bei X im Herbst. Lange Kleider nur vereinzelt, aber sonst zurückhaltend chic.
Kind war unterwegs, einer von uns beiden brauchte noch ein Bier und wir fanden ein schönes Plätzchen ganz hinten im Schiff. Die Bigband fing an mit Tanzmusik und der Salon füllte sich erst nach und nach. Was ist genießen? Blick nach hinten aufs Meer, links ein Schiff, rechts ein Sonnenuntergang und eine Insel, hinter der die Sonne verschwindet, vielleicht in der Mitte noch ein Cocktail...
Zum zweiten Mal Uhr vorstellen, die Nacht wird kurz.

Fr. 24.7.09 St. Petersburg
Wecker mitten in der Nacht, Sonne scheint in mein Bett, wir haben um 6:30 schon angedockt. In D. ist 4:30 Uhr! Draußen Hochhäuser, Baukräne, nichts. Um 7 Uhr Frühstück, Luna kommt und parkt hinter uns ein, um 8 Uhr versammeln im Theater für den Ganztagsausflug, Gruppe Nr. 28.
Infos über St. Petersburg findet man im Internet ohne Probleme.
Auf der Newa war Hochbetrieb von Militärschiffen, weil übermorgen (So. 26.7.) der russische Navy-Day stattfinden würde, mit vielen Paraden usw.


Wir waren 2 Stunden in der Eremitage und haben Rembrandt, Rubens, Picasso, Da Vinci und viele andere gesehen, dazu wunderbare Räume, jeder irgendwie anders, aber da wir keine Kunst-Freaks sind, reichte es uns. Lieber raus an die Luft. Dort war es warm und sonnig, es ging wohl mittags bis 30° hoch. Vom Museum wurden wir ein paar Straßen weiter zum Mittagessen in einem neu renovierten Hinterhaus-Saal gebracht, 4-5 Busgruppen zugleich. Wir saßen mit Italienern zusammen bei einem mehrgängigen Menü mit russischer Folklore. Akkordeon, Balalaika (wie macht die das? Ich hab so’n Ding an der Wand hängen..), Singen, Tanz, Rhythmus. Es gab Salat, Sekt, Wodka, Wasser, Suppe, Geschnetzeltes mit Reis, Eis, Kaffee und am Ende zu wenig Klos (jedenfalls für die Damen). Nach dem Essen ging die Rundfahrt weiter an verschiedenen Kathedralen vorbei,


Newskiprospekt, Souvenierladen, die Säulen, das Panzerschiff Aurora, überall ein kleiner Fotostop und am Schluss gingen wir noch die Steinsärge von Katharina, Peter und anderen Großen in der Kirche in der Peter und Paul Festung besichtigen. Den Russen muss es ziemlich wichtig sein, ihre Zaren mit Familie besuchen zu können, das ging aus der Beschreibung der Reiseleiterin irgendwie hervor.


In Eremitage und der Festung hatten wir Headsets, die Reiseleiterin sprach schön langsam und deutliches Englisch, wir konnten gut folgen. Es war ein guter Ausflug.
In St. Petersburg war Hochzeits-Saison, bei dem kurzen Sommer. Man mietet sich eine Stretch-Limo für diesen Anlass und fährt an verschiedene Plätze der Stadt und macht dort Fotos.
Für heute hatten wir uns um 7:30 zum Essen angemeldet und brauchten nicht zu warten. Allerdings war es diesmal genau die Zeit, als wir an Kronstadt vorbeifuhren. Wir saßen wieder an dem schönen Tisch vom ersten Abend, aber leider auf der falschen Seite. Man kann ja nicht immer so ein Glück haben. Es passierte etwas völlig Unerwartetes: Das Fleisch (Schwein) war hart! So was passiert in dieser Firma doch bestimmt selten.
Nach einem Spaziergang draußen rundrum waren wir in der Show: Broadway. War gut gemacht und diesmal für uns etwas bekannter.
Fahren kann man das nicht nennen was das Schiff hier macht... es dümpelt so vor sich hin und versucht, nicht rückwärts zu fahren – so haben wir das empfunden. Vor uns sollen Gewitter warten und es ist ja viel Zeit bis nach Stockholm, außerdem gibt’s jetzt zwei mal nachts eine Stunde dazu. Wir kamen solange es hell war in kein schlechtes Wetter, aber am nächsten Morgen war das Deck nass.

Sa, 25.7.09, Seetag
Durch die zusätzliche Stunde war ich um 8 Uhr schon mal oben, 1 Kaffee, 1 Runde und Nase in den Wind; es ist noch sehr ruhig auf dem Pott. Jäckchen wäre nicht verkehrt, aber es liegen schon einzelne im Bikini in der Sonne, windgeschützt natürlich. Um 9:30 ist es beim Frühstück ziemlich voll. Zwischen 9 und 10 Uhr müssen wir die Linie Tallin-Helsinki überquert haben – es kreuzten mehrere Schiffe.
Chill-Tag. Kind langweilt sich, will aber keine anderen Teenies mehr suchen, Mann will gar nix, also kann ich in Ruhe Buch lesen.


Schiff schaukelt übrigens fast nicht. Jemand hat geschrieben, eine Schifffahrt ist nur dann richtig, wenn’s mal ordentlich geschaukelt hat. In der Beziehung war es keine richtige Schifffahrt.
Habe mal wieder meinen 6. Sinn benutzt und unser Mittagessen für 12:45 angesetzt. War total richtig, denn um 13 Uhr war es brechend voll und laut. Aber unser Chef-Waiter von abends hat sich um alle sehr bemüht und schwer gearbeitet.
Dann weiter chillen. Manchmal ist man auf Deck nicht sehr erbaulichen Ausblicken ausgesetzt, besonders wenn’s richtig warm ist....
Wir haben mal die KF-Verkäuferin von RCI besucht, die einen schönen Schreibtisch mit noch schönerem Ausblick hat und wegen Alaska befragt. Viel Neues hat sie mir nicht erzählt, eigentlich weiß ich schon, was ich will. Und buchen kann ich daheim billiger, hier und da gibt’s noch einen Nachlass, den sie nicht anbieten kann.
Heute haben wir gleich um 18 Uhr gegessen. Der Kapitänstisch war tatsächlich mal besetzt, sah nach einer Hochzeit aus, mit drei Offizieren am Tisch. Wieder Koch- und Servicepersonal-Parade, wie am ersten Abend schon mal, sie haben uns noch ein Lied gesungen.
Die Koffer müssen gepackt werden, auch wenn der Weg nicht weit ist.
Bei der Show schaukelt es tatsächlich mal spürbar, klar, es ist ja auch ein Jongleur dran. Der kann seine Sache aber trotzdem ziemlich gut und ist lustig, Johan Welton, hat einen schwedischen Talent-Wettbewerb gewonnen. Danach haben wir noch im Foyer rumgesessen und wurden von einem schwedischen Paar angesprochen. Firmengespräche über große deutsche und schwedische Firmen - nachts um halb 12.
Die Sonne scheint übrigens immer noch. Richtig dunkel war es erst um Mitternacht.
Noch eine Anmerkung zu Hygiene oder übertriebener Vorsicht: Es gab wenig. Beim ersten Besuch im Restaurant haben wir das Zeug benutzt; später hat gar keiner darauf geachtet. Nur als wir in St. Petersburg vom Ausflug kamen, stand ein nett lächelnder Angestellter neben dem Spender und hätte vermutlich was gesagt, wenn wir daran vorbeigegangen wären.
Ach ja, in Tallin fand vor 18 Uhr der Kapitänsempfang statt (nicht dabei gewesen), dabei wurden wegen Virengefahr keine Hände geschüttelt. Unser Fernando hatte da keine Bedenken, und der hatte einige Kabinen zu betreuen.

So, 26.7.09 Stockholm, jetzt aber richtig, bis Do. 30.7. abends.
Um 7 Uhr kam die Durchsage, dass das Schiff freigegeben ist. Als die ersten von Bord gingen, sind wir aufgestanden. Wir haben die ziemlich beste Ausschiffzeit, 8:50 Uhr, das ist prima. Bis 8:30 gibt’s Frühstück, für einen netten Abschied. Crystal Symphony liegt da.
Um 9 Uhr draußen, um 9:30 mit ewig langen Armen im Hotel angekommen. Wir hatten ja unsere Karte noch nicht, die bekommt man erst beim Einchecken im Hotel.

Und jetzt kommt der Teil „ohne Schiff“, der nicht ohne Schiff ist.

Hotel Scandic Ariadne, Lage: Direkt am Silja Terminal, 17 Stockwerke.
Nach vorne: hervorragend zum Schiffe gucken, egal in welcher Etage. Nach hinten: Bis zum 6 Stock guckt man in die Hotelhalle, darüber ist es ok. Hotelhalle immer sehr gut gekühlt. 2 Internetterminals, dauernd besetzt. Bar, die auch Kleinigkeiten zum Essen anbietet. Unheimlich viele Kinder da, eine Kiste mit Bällchen zum Eintauchen gibt’s im Foyer. Daneben ein Kiosk mit großer Auswahl.
Zimmer zweckmäßig, wenn ein drittes Bett drin ist, können nur Schlanke am Schreibtisch sitzen und niemand mehr durch. Schubladen sind gar keine vorhanden, also nutzt man alles als Ablage, wo man was hinlegen kann. Im Kleiderschrank demzufolge nur Bügel und oben drüber ein Fach. Bügeleisen vorhanden! 1 Sessel, TV, kleiner Tisch, der in der Ecke verschwinden muss. Vorhänge, die schön dicht schließen. Fenster ging in einem Zimmer einen Spalt auf. Klimaanlage schien nicht zu funktionieren, es war eine Nacht furchtbar stickig.
Bad: Dusche behindertengerecht mit Abfluss im Boden, Duschwasser läuft zwangsläufig unter der Duschwand durch nach draußen, man muss aufpassen, dass man es nicht reindappt und es verteilt. Brause gut und gut zu regeln.
Frühstück von 6:30 – 10:30 Uhr: Zwischen 8:30 und 9:30 sollte man nicht hingehen, proppenvoll, keine Plätze mehr, verschiedene Speisen leer. Man muss nehmen was grade da ist und 15 Min. später noch mal hingehen. Melone anfangs immer sofort leer, auf Marmelade habe ich mal 8 Minuten gewartet, ab 9:30 war wieder toller Obstsalat vorhanden. Allgemein: Es gab alles, was man braucht und wünscht, allerdings nicht immer zur gewünschten Zeit.
Abendessen: Hotel hat Restaurant außer Sonntags, aber unten ist ein Pizza/Kebab Lokal, sehr gut und sehr günstig, es gibt auch andere Sachen, man muss sich nicht langweilen.

Stockholm a la carte: (zu finden unter stockholm.at) Wir haben damit unheimlich viel Geld gespart bzw. hätten evtl. nicht alles gemacht. Ein dickes Danke an Ewald!! Wenn man darüber ein Hotel bucht, bekommt man diese Karte; sie ist wie die Stockholm-Card, nur in abgespeckter Form. Wir waren insgesamt 5 Tage damit in Stockholm unterwegs und sie hat völlig gereicht. Sämtliche Nahverkehrsmittel sind umsonst, einfach vorne vorzeigen, unsere Buslinie war die 76 Richtung Ropsten, Bushaltestelle Hangövägan am Hotel.

So 26.7.09: Wir konnten die Koffer im Hotel deponieren und sind mit der U-Bahn nach T-Centralen gefahren. Ans Tageslicht kamen wir an Sergels Torg, dort war es ungewohnt leer, es war ja Sonntag Vormittag. Später sah es dort anders aus. Auf der Suche nach Gustav Adolf Torg kamen wir an einem Mägges vorbei, dort gab es richtigen gemahlenen Kaffee (über den Kaffee auf dem Schiff reden wir mal nicht) und dicke gute Schokomuffins. Kind steht eher auf Hamburger (mangels Sandwich).

Sightseeing Tour mit rotem Bus, 1,5 Std. mit deutschen Erklärungen im Kopfhörer. Nach einem Eis gings zurück zum Hotel. Wir haben um ein Zimmer nach vorne gebeten und bekamen eins im 6. Stock, ganz links außen (von vorne rechts außen) neben den Schiffen.
Ab 17 Uhr war starker Schiffsverkehr: Vision fährt und 2 Silja, Galaxy parkt um 18 Uhr neben unserem Fenster ein... Jeden Abend dieses Programm.
Die Galaxy erinnerte an diesen Film, wo sie das Schiff nicht stoppen können. Sie fuhr kerzengrade auf mich zu. Allerdings langsam und drehte dann.
Eigentlich wollte ich ins Internet und mich melden, aber es war ständig besetzt.

Mo 27.7.:
Aida Luna und Delphin Voyager parken zwischen 8 und 9 Uhr, Grand Voyager ist auch irgendwann da, eine Silja war schon vorher und auch wieder weg, Tallink Victoria und Silja Symphony. Seit ich hier daheim weitere Infos über die Galaxy gesucht habe, weiß ich erst, dass es nur eine Firma ist. Wieso haben die 2 Namen? Das finde ich auch noch heraus.
Morgens Royal Canal Tour mit Boot, 50 Min, auch wieder mit Kopfhörer auf Deutsch und Karte dazu, beste Plätze ganz hinten bekommen, viele Gäste von der Emerald Princess dabei. Die liegt vorne bei Viking, Spirit of Adventure ist da, Island Sky liegt auch ein paar Tage an Nybrokajen, der Bucht nebenan.


Nachmittags Skansen Freilichtmuseum, das älteste überhaupt. Ein tolles Museum für die ganze Familie, und so gut besucht war es auch. Es gibt nicht nur original aufgebaute Häuser, sie hatten auch Tiere, sogar Bären. Hatte ich schon geschrieben, dass Schweden sehr kinderfreundlich ist? Um 17 Uhr waren wir wieder zurück zum persönlichen Schiffe-gucken-Programm.


Di 28.7.09:
Heute müsste die Fähren-Zusammensetzung von vorgestern dran sein: Silja Serenade, Tallink Romantika, Baltic Queen.
Nach Busfahrt mit 76 und 62 erreichten wir um 11 Uhr grade noch am Stadshuset das Dampfschiff Prins Carl Philipp von 1901 nach Schloss Drottningholm, um Königs zu besuchen.

Einmal gab’s kurz Regen, um den Schirm nicht umsonst dabei zu haben. Also sind wir innen mal durchgelaufen, es war aber sehr dunkel. Ein Raum war blau. Überall Gemälde. Zurück mit dem Dampfer Drottningholm, der scheint noch älter zu sein. Tuckert langsam, man kann in den Maschinenraum sehen, fährt 8 Knoten, 23 m lang, 5,5 m breit, es gab ihn schon 1945, war 1980 total ausgebrannt und 1982 wieder hergestellt.
Später waren wir im Vasa Museum, nur 10 Minuten angestanden trotz langer Schlange.

Tolles Ding! Es gab einen kleinen Film in Englisch, wer ist schuld am Unglück (keiner war’s), später entdeckte ich den großen Filmsaal. Meine Leutz strebten aber da schon Richtung Ausgang. Während wir noch kurz im Shop stöberten, kam eine Durchsage, dass der Film in Deutsch gezeigt wird und unser Fräulein wollte den plötzlich sehen, dadurch änderte sich das Mehrheitsverhältnis und ich konnte den Film über die Bergung doch noch sehen.

Wie gut, dass die Ostsee diese Bakterien nicht hat, die das Holz frühstücken. Irgendwie haben sie wohl damals einfach das gemacht, was der König wollte. Und sich vielleicht nicht getraut zu sagen, dass das nicht funktionieren kann, so kopflastig.
Die Viking hatte heute Gesellschaft von der Orchestra.
Nach dem Abendessen sind wir noch mal ohne Kind in die Stadt gefahren (es waren ja nur 15 Min bis vors Schloss) und genossen die Abendsonne am blauen Himmel und etwas weniger viele Leute. Viele Geschäfte hatten noch offen.


Mi 29.7.09:
Silja Symphony, Victoria (mit Blümchen), Festival (mit der blauen „Sonnenbrille“). Zenith versteckt sich hinter dem Gebäude. Während dem Frühstück hat sich vorne die Eurodam Richtung Innenstadt vorbeigeschoben, was für ein Pott!! Lag neben Viking.
Von oben sah das ziemlich gut aus. Wir waren auf dem Kaknästornet, Gesamthöhe 155 m. Dieser Eintritt war nicht in der Stockholm Card drin, war so ziemlich der einzige. Sie haben alle Aussichten hervorragend beschildert. Oben gab es einen tollen Apfelkuchen (mit Sahne), ein ziemlich großes Muffin und ein richtig großes Sandwich für Kind, der Preis war der Höhe über dem Erdboden angepasst.

Bis zur Altstadtführung sind wir noch mit einem Bus spazieren gefahren rüber nach Södermalm, um von da aus mal die Aussicht auf die Stadt zu genießen. Wir waren die einzigen Ausländer unter Schweden, so dass sie alles nur für uns auf Englisch sagen musste. Da wir vieles schon gehört hatten, war das auch wieder gut verständlich und trotzdem noch interessant. Mein Kind am Ende der 8. Klasse versteht vieles davon. Das freut mich doch sehr
Zurück, Victoria fährt, Galaxy kommt und wird von mir zum vierten Mal gefilmt... Sie ist unterschiedlich bemalt auf den beiden Seiten. Eine Kuh mit 6 Beinen ist auch dabei, aber was ist das für ein Ding?

Später haben wir uns genau angesehen, wie die Galaxy beladen wurde – eins links, eins rechts, eins fallen lassen? Irgendwie hatte ich das Gefühl, die haben vorne aufgemacht und alle fallen ins Wasser, so viele sind darin verschwunden. Aber sie haben wohl noch ein Stockwerk oben drüber. Es dauert 1,5 Stunden von Ankunft bis Abfahrt.

Do 30.7.:
Kann ich Schiffe spüren? Bin immer genau dann aufgestanden, wenn eins hinter der Biegung auftauchte – die frühe Fähre (Europa?), fuhr um 7:15 schon wieder weg, 6:15 kam die Constellation, dahinter die Vision und ein Frachter, kurz vor 7 waren sie ordentlich eingeparkt; noch mal ins Bett. Ab 8:45 gings weiter: Romantika, Serenade, hinten schlich die Viking vorbei, die Baltic Queen kommt, ich stehe im 16. Stock mit Foto und Kamera und die Leute gucken doof. Man hat ja auch einen leichten Knall, wenn man jeden Tag guckt, wie fast die gleichen Schiffe ankommen und einparken....
Wir konnten nach dem Auschecken die Koffer dort lassen. Zum Boot fahren reichte es nicht mehr, also haben wir noch die Domkirche, die Deutsche Kirche und die Riddarholmskirche besichtigt, die NCL Jewel fotografiert (heute sind aber Wolken da). Stadtbummel entlang der Haupteinkaufsstraße auf der Suche nach Mitbringsel, die Museumsschiffe vor dem Vasamuseum besichtigt und noch ein bisschen mit Linie 69 bis ans Ende von Djurgarden spazieren gefahren.
schon wieder er



Um 17 Uhr Koffer geholt und um 18:15 waren wir schon am Flughafen. Die Rolltreppe ist immer noch gigantisch...
Unser Flieger kam pünktlich und startete etwas verspätet. In Köln wurde von technischen Schwierigkeiten geredet, aber es waren menschliche: Ein Randalierer schmiss seinen Koffer durch die Halle, einer jungen Frau in die Kniekehle. Die Security stand schon bereit und die Polis kam auch ganz schnell dazu, er war etwas vorher schon mal aufgefallen. Die Mehrheit der Wartenden war dafür, dass er besser nicht mit fliegt. Der Gedanke an Terroristen kam, in Mallorca war grade eine Bombe hochgegangen. Er wurde auch dabehalten, war nicht schlecht, er hätte nämlich mit uns in einer Reihe gesessen. Sein Gepäck blieb aber im Flugzeug, da seine Frau (mit Kopftuch aber voll deutsch) mit quiekendem Kleinkind mit uns mitflog. Um 11 Uhr landeten wir mit dem ziemlich neuen Flieger mit einem unglaublichen Sitzabstand. Auf dem Hinflug war fast kein Platz für die Knie, aber hier ca. 15 cm zusätzlich.
Und: Schwedisch ist schön! Restaurang, Tunnelbana, Kägelbana,...Eine Fremdsprache, und trotzdem fühlt man sich nicht fremd darin.